Die Willenskraft und die Angst vor Veränderungen

Der Wille ist die Eigenschaft, die genau über folgendes entscheidet: Wirst du erfolgreich, wohlhabend und glücklich sein? Oder verbringst du deine Zeit damit, die Träume nur zu träumen und nie den wichtigen, ersten Schritt zu tätigen? Während du diesen Satz liest, hast du deinen ersten Schritt in die richtige Richtung gelenkt. Es ist dein erster Erfolg. Kein physischer, den du in der Hand halten kannst. Aber der wichtigste, um weitere, motivationsgeladene, aufregendere und größere Erfolge zu ernten. Dein Wille ist da, du hast die Stärke gezeigt, dein Leben in die Hand zu nehmen und endlich raus aus der Lustlosigkeit, Müdigkeit und dem tristem Alltag zu kommen.

Um motiviert in den Tag zu starten, gibt es viele Faktoren, die sich sowohl gegenseitig pushen können, als auch gegenseitig ins Negative beeinflussen können. Dazu gehören positive Gedanken, Energie, Erfolgserlebnisse, Tatkraft und Durchsetzungsvermögen. Das sind die Eigenschaften, die in Kombination die Motivation ins unermessliche steigern können. Das sind die Eigenschaften, die den Erfolg anziehen. Es sind die, die letztendlich wohlhabend, glücklich, und erfolgreich machen können.

Hast Du Angst vor dir selbst?

Diese Eigenschaften fungieren miteinander wie eine Spirale. Sie kann aufwärts gehen, aber auch unhaltbar abwärts. Geht sie abwärts, ist man irgendwann an dem Punkt angelangt, an dem jeglicher Glaube an sich selbst und die Motivation, irgendwann noch einmal erfolgreich werden zu wollen, komplett verschwinden. Um die Spirale wieder in eine Aufwärtsrotation zu bringen, müssen wir diese einzelnen Eigenschaften so kräftigen, dass sie sich irgendwann auf Autopilot so stark gegenseitig pushen, dass keine weitere, äußere, bewusste Handlung nötig ist, um immer motivierter zu werden.

Das ist das Ziel der nächsten Kapitel. Ich möchte dir Tipps geben, Tricks zeigen und Methoden näher bringen, die diese Eigenschaften stärken können und dich so zu einer motivierten, lebensfrohen, wohlhabenden und glücklichen Person machen können.

Das große Hindernis vieler Menschen ist die Angst vor Veränderungen. Menschen mögen es, in ihrer eigenen Komfortzone zu leben. Sie glauben zumindest, es zu mögen. Sie wollen es mögen, denn das ist das Einzige, was als Argument gegen Veränderungen genommen werden kann. Eine Komfortzone bezeichnet dabei beispielsweise die gesamte Umgebung, in der ein Mensch seine Gewohnheiten auslebt. Die Komfortzone lässt keine neuen Dinge zu und mag keine Veränderungen. Alles läuft jeden Tag nach dem gleichen Spiel und hat ein gewohntes Ende, nämlich, dass man überlebt hat. Man hat den Tag überlebt, ohne sich den täglichen Gedanken zu beugen, vielleicht doch etwas verändern zu müssen. Wenn man sich vorgenommen hat, abends für 30 Minuten Joggen zu gehen, man es am Abend aber doch nicht getan hat, speichert der Kopf es so ab, dass man es überlebt hat. Es braucht also keine Veränderungen. Am nächsten Abend wird es also noch schwieriger Joggen zu gehen, da man weiß, dass man am Abend zuvor unbeschadet davon gekommen ist. Nach dem dritten oder vierten Mal gibt man also auf, und belässt es bei der Gewohnheit. Man schaut abends Fernsehen, oder surft durchs Internet und geht zur gewohnten Zeit mit der gewohnten Müdigkeit und den gewohnten Gedankengängen zu Bett.

Am nächsten Morgen macht man sich das gewohnte Frühstück und fährt den gewohnten Weg zur Arbeit. Auf der Arbeit macht man auch nur die gleichen, monotonen Aufgaben und zum Mittagessen gibt es, wie erwartet, das gewohnte Essen. Auch der restliche Tag spielt nach gewohnten Regeln und am Abend weiß man wieder, dass man überlebt hat. Das Argument festigt sich, dass es eigentlich keine Veränderungen benötigt – man kann auch ohne Herausforderungen und Anstrengungen überleben. Und ohne richtig glücklich zu sein. Dabei sind genau das die Knackpunkte, die zu Erfolg, Motivation und Glück verhelfen. Das Verlassen der eigenen Komfortzone. Das Überwinden des eigenen Schweinehundes. Die Annahme von Herausforderungen und das „Über-sich-hinauswachsen“. Anstrengungen werden belohnt, Herausforderungen lassen einen weiter wachsen. Man wird nicht nur mit physischen Sachen belohnt. Der Körper belohnt einen viel intensiver, als man es für möglich hält. Das Ausschütten von Glücksgefühlen ist wohl das angenehmste Gefühl, das es gibt. Also ist jeder Mensch auf der Suche danach. Einige stürzen sich in Abhängigkeiten, um kurz das Gefühl des Glückes spüren zu können. Sei es der Alkohol, der einem das Gefühl gibt, grenzenloses Selbstbewusstsein und Spaß zu haben, oder das Spielen mit Geld, das einem kurz das Gefühl von großem Erfolg geben kann, oder die Herbeiführung eines Cannabis-Rausches, das einen für kurze Momente alle Sorgen vergessen lässt. Alles hat im Prinzip das gleiche Ziel: für einen kurzen Moment glücklicher sein als man es im alltäglichen Zustand ist. Es gibt aber eine Sache, die einen mit Glücksgefühlen belohnt, ohne negative Nebenwirkungen zu haben, und nicht nur für kurze Momente, sondern dauerhaft. Es ist der Erfolg. Das Gefühl, etwas erreicht zu haben. Das Gefühl, stolz auf sich zu sein. Das Gefühl, seine Ziele erreicht zu haben und endlich mehr aus seinem Leben gemacht zu haben.

Um erfolgreich werden zu können, muss man seine Komfortzone verlassen. Man muss neue Dinge ausprobieren, man muss dem Leben mit Neugier gegenüberstehen und man muss den inneren Schweinehund besiegen. Dazu muss man seine Ängste besiegen. Die Angst vor Zurückweisung, die Angst vor Misserfolg und die Angst vor Anstrengung. Überwindet man diese Ängste, ist das Betreten des Bereichs außerhalb der Komfortzone ein hindernisfreier Schritt. Misserfolg darf nicht als Versagen angesehen werden. Misserfolg ist etwas, was auf dem Weg zum erfolgreich sein meist unabwendbar ist. Aus Misserfolgen wird man besser. Es gibt einem das Feedback, das man braucht, um die Sachen für das nächste Mal besser zu machen. Ein solcher Rückschlag wirft die Mehrheit der Menschen aus der Bahn und lässt sie wieder zurück in ihre Komfortzone wandern. Das Geheimnis der Erfolgreichen ist jedoch, aus einem Rückschlag noch mehr Energie zu gewinnen und einen Willen entstehen zu lassen, es beim nächsten Mal noch besser zu machen.

Man sucht immer nach Gründen, warum man versagt hat, warum man es doch besser lassen sollte, und dass es doch besser wäre, alles einfach beim Alten zu lassen.

Um diese Suche nach Versagensgründen zu vermeiden, muss man lernen, kleine Erfolge zu sehen. Viele Menschen sehen nur große Erfolge, sie sehen aber nie den Weg, der dahin geführt hat. Viele erfolgreiche Unternehmer, die heute da stehen, wo sie stehen, mussten viele Rückschläge erleben und viele Situationen mitmachen, die sie an ihren Fähigkeiten haben zweifeln lassen. Sie haben aber nie aufgegeben und haben immer weitergemacht. Sie haben es geschafft, ihre großen Ziele zu verfolgen und die kleinen Schritte, die dorthin führen, mit Erfolgserlebnissen zu belohnen, die sie haben weitermachen lassen.

Lerne also, dir kleine Ziele zu setzen. Jedes Erreichen eines Ziels bringt einen weiter. Man kann nicht an einem Tag großes erschaffen. Mache dir also täglich kleine Ziele, und nicht zu viele. Wenn du am Ende des Tages alle Ziele abhaken kannst, bist du glücklich. Du hast es geschafft, du hast den Tag erfolgreich genutzt und hast einen wichtigen Beitrag geleistet, um deine großen Ziele zu erreichen. Wenn du dir etwas vornimmst, darfst du es dir nicht für den folgenden Tag vornehmen. Wenn du auf der Couch sitzt, vielleicht Fernsehen schaust, und dir in Gedanken sagst, jetzt wäre ein 20 minütiger Lauf wirklich gut, dann denke nicht weiter darüber nach. Wenn du nämlich weiter nachdenkst, werden dir ganz viele Gründe einfallen, warum du es gerade nicht tun solltest, sondern lieber morgen. Und morgen fallen dir wieder Gründe ein, warum du es nicht morgen machen solltest, sondern lieber übermorgen. Die Couch ist gerade so warm, der Film ist gerade ziemlich spannend, ich bin eigentlich schon etwas müde, es ist doch zu anstrengend etc.

Mache dir nicht lange etwas vor. Wenn dir in den Kopf kommt, Joggen zu gehen, mache es auch. Wenn dir in den Kopf kommt, ein Buch zu lesen, mache es auch. Wenn dir in den Kopf kommt, eine Idee könnte wirklich Geld einbringen, dann denke weiter darüber nach – aber suche nicht, wirklich niemals nach Gründen, die dagegen sprechen, sofort damit anzufangen. Wenn du danach suchst, wirst du immer Gründe finden. Behalte deine positiven Gedanken, die dir für einen kurzen Moment in den Kopf schossen, nämlich genau dann, als auch die Idee für dein Vorhaben kam. Eine Idee, die dir in den Sinn kommt, ist wohl nur dadurch in den Sinn gekommen, weil sie eine positive Veränderung herbeiführen könnte. Alles, was dich an einer weiteren Umsetzung abhält, ist der innere Schweinehund, der dich mit einer Kette in der Komfortzone festgekettet hat. Reiße dich los von der Kette, sei offen für Neues, nehme Veränderungen mit Neugier an und setze deine Vorhaben sofort in die Tat um. Wenn du damit einmal anfängst, wird es dir immer leichter fallen. Denn dann speichert dein Kopf ab, dass es eigentlich gar nicht so schlimm war – im Gegenteil, es hat sogar eine befriedigende Wirkung.

Nehmen wir das Beispiel Joggen. Wenn man nie oder nur selten Joggen war, ist der Gedanke daran absolut abschreckend.

Runner’s High!

Sport macht glücklich und gesund. Zumindest ist es die Erfahrung vieler Ausdauersportler. Und das ist nicht nur mehr ein Mythos, der viele Jahre umstritten war. Es wurde jetzt von Forschern der Technischen Universität München und der Universität Bonn bestätigt. Es gibt tatsächlich ein sogenanntes „Runner’s High“. Bei einem Ausdauersport wie dem Joggen werden Endorphine freigesetzt, die ein Hochgefühl auslösen. Ein solches Hochgefühl ist wie eine Art Rausch. Es macht glücklich, befriedigt und spendet Energie.

Das ist der Grund, warum ich jedem empfehle, sich eine Ausdauersportart zu suchen, die er mindestens 4-5 Mal die Woche für 30-45 Minuten ausüben kann. Am besten eignet sich dazu tatsächlich das Joggen. Es lenkt ab, lässt Erfolge spüren und belohnt den Jogger mit körpereigenen Opiaten. Auf Dauer ist man viel leistungsfähiger, ausdauernder und konzentrationsfähiger.

Es gibt nicht ohne Grund viele Menschen, die eine Art Sucht für das Joggen und allgemein für den Ausdauersport entwickelt haben. Sie fallen in einen Rausch, der sie nach jedem Lauf mit Energie und Zufriedenheit belohnt. Als ich das erste Mal davon erfuhr, habe ich mir schwer getan, das zu glauben. Wieder einmal ist es auch der innere Schweinehund, der einen davon abhält, einmal damit anzufangen. Etwas Neues auszuprobieren. Ich habe es dennoch geschafft, mich zu meinem ersten Lauf aufzuraffen. Er dauerte etwa 20 Minuten. Auch wenn man positive Ergebnisse erst nach 1-2 Wochen prognostizierte, ging es mir unmittelbar nach der ersten Erfahrung besser. Ich war zufrieden mit mir und habe mich kraftvoller als vorher gefühlt, obwohl ich gerade viel Energie für den Lauf aufgewendet habe. Die neuen Ressourcen, die Konzentrationsfähigkeit und die Leistungssteigerung konnte ich unmittelbar spüren und habe sie direkt genutzt, um weitere Vorhaben umzusetzen.

Am nächsten Tag habe ich das ganze wiederholt und habe 30 Minuten gejoggt. Dabei hatte ich eine sogenannte Tracking-Software am Handy aktiviert, die sowohl meinen Lauf aufzeichnete, als auch die Geschwindigkeit und die Höhendifferenz, die dabei entstanden ist. Nach dem Lauf konnte ich mir die Ergebnisse direkt anschauen und war schon sehr zufrieden mit mir.

Das ganze wiederholte ich 5 Mal die Woche für 2 Wochen und konnte anhand der Tracks nicht nur meine zurückgelegte Strecke erkennen, sondern auch die Geschwindigkeit, die sich vom ersten Tag bis zum letzten aufgezeichneten Tag um durchschnittlich 3 km/h gesteigert hat.

Wie sieht das Ergebnis meines Tests aus?

Über die zwei Wochen hat sich aber nicht nur meine Geschwindigkeit gesteigert, sondern viel mehr mein allgemeines Wohlbefinden. Ich konnte es nicht richtig erklären, es war einfach das Gefühl, viel stärker, leistungsfähiger und motivierter zu sein. Und das Gefühl war echt und ist es bis heute. Seit dem ersten Tag, an dem ich das „Joggingexperiment“ durchführte, gehe ich regelmäßig joggen und habe viel mehr Motivation und Kraft als sonst. Es ist ein Ausdauersport, der nicht nur die körperliche Ausdauer stärkt, sondern auch die Geistige. Während und nach jedem Lauf wird man vom eigenen Körper belohnt, was sich auf das gesamte Umfeld positiv auswirkt.

Es kommt beim Joggen nicht auf die Geschwindigkeit an, sondern viel mehr auf die Länge. Man braucht nicht direkt mit 12 km/h starten. Eine Geschwindigkeit, bei der man auch noch reden kann, ohne Atemnot zu erhalten, ist meiner Erfahrung nach die sinnvollste. Damit ist die Effektivität die größte und Erfolge machen sich schneller bemerkbar. Wenn man von Anfang an zu viel erwartet, kann man nur enttäuscht werden. Und das ist nicht das Ziel dieser Methode.

Andere sehen diese Vorliebe des Ausdauersports und die gleichen Effekte zum Beispiel auch beim Schwimmen oder Radfahren. Beides stellt eine gute Alternative dar und kann genauso gut genutzt werden, um die positiven Resultate des Ausdauersports für sich zu beanspruchen. Die Wirkung muss man erlebt haben um zu erkennen, wie gut Sport für den Körper ist. Neben der geistigen Gesundheit stellt es natürlich auch einen wichtigen Faktor für die körperliche Gesundheit. Man wird ausdauernder, verbrennt Kalorien und regt das Herz-Kreislauf-System an.

Fang am besten heute mit deinem ersten Lauf an. Steig in die Laufschuhe, zieh warme, aber schweißdurchlässige Kleidung an, dehne dich vorher angemessen um das Verletzungsrisiko zu minimieren und mache dich auf den Weg. Man darf nicht großartig über die Anstrengung nachdenken. Man muss einfach damit anfangen. Einmal starten.

Wenn dein erster Lauf abgeschlossen ist, notiere die Zeit, in der du joggen warst und wiederhole das ganze 3-4 Mal die Woche. Vielleicht hast du auch ein Smartphone mit dem du eine kostenlose Tracking-App aktivieren kannst, um deine Läufe aufzuzeichnen. Dann wird alles automatisch im Handy abgespeichert und du kannst nach jedem Lauf vergleichen, in welchem Umfang du dich gesteigert hast und wie lange du joggen warst. Das gibt vor dem Lauf noch einmal zusätzliche Motivation, um mit dem nächsten Lauf zu beginnen.

Außerdem ist es wunderschön, an einem sonnigen Frühlingsmorgen durch eine Allee zu joggen, die Natur zu genießen und für den anlaufenden Tag mit Energie und Freude gerüstet zu sein!



Ressourcenreichen Zustand erlangen

Es ist bewölkt und trist, die Bäume sind kahl und es stürmt ein kalter Wind durch die Landschaft. Dieser äußere Zustand kann die eigene Stimmung verändern, die Emotionen werden beeinflusst. Das gleiche Wetter beeinflusst jedoch die Emotionen der Menschen auf unterschiedliche Art und Weise. Während der eine einfach nur nachdenklich und traurig wird, freut sich der andere, weil er das kalte Wetter damit verbindet, dass er in einigen Tagen in den Skiurlaub fährt. Gleiche Situationen können unterschiedliche Stimmungen hervorrufen, je nachdem was das Gehirn mit dem äußeren Zustand verbindet. Das eigene Empfinden wird also dadurch entschieden, was man mit der gegenwärtigen Situation assoziiert. Ein Song kann bei zwei Personen unterschiedliche Reaktionen auslösen. Die eine Person hatte bei dem Song ihren ersten Kuss. Sie erinnert sich an die Person, in die sie sich verliebt hat und welche schönen Zeiten sie schon hatten. Sie erinnert sich an die Gefühle, die in dem Moment entstanden und wie die Haut gekribbelt hat. Ein Glücksgefühl rauscht in dem Moment den kompletten Körper hinunter. Die Person spürt genau das, was sie damals beim Kuss gespürt hat. Im Gegensatz dazu erinnert sich die andere Person bei dem Song an ein schreckliches Erlebnis. Sie wurde bei dem Song verlassen. Es schaudert ihr und nur durch den Gedanken bzw. durch das Hören des Songs und das automatische Rekonstruieren der Erinnerung verändert sich die Stimmung in eine Schlechte. Es ist der gleiche Song, aber zwei unterschiedliche Stimmungen werden erzeugt.

Auch Gerüche lösen Reaktionen der Gemütszustände aus. Wer kennt es nicht, man kommt in einen Raum und atmet 3 bis 4 Mal tief durch die Nase ein, weil der Geruch so angenehm ist und man ihn mit irgendetwas Positivem aus der Vergangenheit verknüpft. Einige kennen es vielleicht auch aus der eigenen Beziehung. Wenn die Freundin oder der Freund fehlt und man plötzlich ihren bzw. seinen Geruch auf der Decke, an einem Kleidungsstück oder in einem Raum riecht und man sofort ein Lächeln ins Gesicht gezaubert bekommt. Im Prinzip hat sich in dem Moment nichts an der gegenwärtigen Situation verändert, trotzdem ist man glücklicher geworden. Nur durch eine Erinnerung. Alle Sinneswahrnehmungen des Menschen können eine solche Assoziation auslösen und die Stimmung positiv oder negativ beeinflussen. Es kann ein Bild sein, ein Geruch, ein Geräusch oder auch ein Gefühl. Zum Beispiel Kälte, Wärme, eine Umarmung, Stress, Entspannung, eine sanfte Oberfläche, eine raue Oberfläche etc. Alle Sinneswahrnehmungen können Erinnerungen hervorrufen und schlagartig den gegenwärtigen Zustand beeinflussen.

Sinneswahrnehmungen beeinflussen den gegenwaertigen Zustand - auch bei einem Tier

Versuche bitte Folgendes: Erinnere dich an eine Situation zurück, in der du sehr glücklich warst und viel Energie gespürt hast. Das kann beispielsweise ein schönes Urlaubserlebnis sein, eine gute Zensur in der Schule oder dem Studium, die eigene Hochzeit, der Gewinn eines Tennis -, Fußball- oder Hockeyspiels (oder eines anderen Spiels), der erste Kuss oder auch ein schönes Erlebnis mit den Freunden wo man viel gelacht hat. Versuche jetzt, diese Erinnerung so realistisch wie möglich wieder in Erinnerung zu rufen. Was hast du genau gesehen? Was hast du in der Situation gehört? Kannst du etwas fühlen? Zum Beispiel die Hand einer Person, den Griff des Tennisschlägers, die raue, filzige Oberfläche des Tennisballs, oder die leicht klebende Oberfläche eines Fußballs? Was riechst du? Vielleicht die Natur? Die Bäume, das Laub, oder vielleicht das Wasser? Den frischen Wind? Versuche dich so genau wie möglich an die Situation zu erinnern und alle deine Sinne auf „empfindlich“ zu stellen. Was siehst du? Was hörst du? Was schmeckst du? Was riechst du? Was fühlst du? An welchem Punkt der Erinnerung fühlst du ein „Hoch“ des Glückszustands? Merke dir diesen Punkt der Erinnerung – da, wo du absolutes Glücksempfinden hattest. Jetzt kannst du dieser Situation alle möglichen Komponenten, mit denen du eine positive Erinnerung assoziierst, hinzufügen. Versuche einmal das innere Bild der Erinnerung heller zu stellen. Stell dir einen Regler vor, mit dem du das Bild beliebig bearbeiten kannst. Du kannst deiner Erinnerung mehr Kontrast geben, mehr Helligkeit, du kannst an Dinge heranzoomen und wieder herauszoomen. Wenn du auf einer Wiese liegst, kannst du dem Gras ein leuchtendes Grün geben, oder der Sonne mehr Helligkeit. Du kannst auch die Geräusche verändern. Mache den Wind angenehm leise, oder lasse fröhliche Leute intensiv und natürlich lachen. Du kannst deine Erinnerung nach Belieben verändern und noch schöner machen.

Egal ob Spitzensportler, Moderatoren, Coaching-Profis, Musiker ( The Music Man ), Tänzer usw., alle müssen auf Knopfdruck volle Leistung erbringen können. Wenn man die Profis beobachtet, erkennt man bei vielen die Gemeinsamkeit, dass sie vor ihrem Auftritt ein Ritual wiederholen. Einige klopfen sich dreimal auf die Brust, andere küssen ihren Talisman, einige haben auch ein Kuscheltier dabei. Bei sehr vielen ist das Ritual aber kaum wahrnehmbar, und dennoch praktiziert es die Mehrheit aller Personen, die von null auf hundert Spitzenleistungen erbringen müssen. Das Ritual hilft ihnen dabei, die volle Energie und Konzentration zu gewinnen, die sie für den Auftritt/Wettkampf oder für die Moderation benötigen. Sie können auf Kommando ihre vollen Ressourcen abrufen. Diese Rituale werden auch „Anker“ genannt. Dabei versucht man eine extrem positive Erinnerung aus der Vergangenheit abzurufen und damit einen Zustand zu erreichen, der es einem ermöglicht, alle nötigen Ressourcen zur Verfügung zu haben. Es ermöglicht einem innerhalb von wenigen Sekunden volle Konzentrationsfähigkeit zu erlangen und ein Gefühl zu entwickeln, das einem die Angst nimmt und im Gegenzug motiviert, bis zum Ende die volle und nötige Kraft aufzubringen.

Spitzenleistungen auf Knopfdruck, so geht‘s

Erinnere dich jetzt noch einmal an dein Erlebnis zurück, das dir ein starkes positives Gefühl gibt. Versuche den Punkt wiederherzustellen, an dem das Glücksgefühl am höchsten ist. Wenn du dieses Gefühl erreicht hast, mache parallel dazu eine Bewegung, wie zum Beispiel den Daumen auf den Mittelfinger pressen. Du kannst auch ein Wort dabei sagen oder dir über den Arm streicheln. Es ist im Prinzip egal, du musst nur zur gleichen Zeit, in der du den Höhepunkt des Erlebnisses erreicht hast, ein individuelles Ritual kreieren. Das ganze solltest du mehrmals täglich trainieren. An das Erlebnis zurückdenken und beim Höhepunkt des Glücksgefühls das Ritual wiederholen. Nach einigen Tagen hat sich dieses Ritual so in dein Gehirn verankert, dass es ausreicht, nur noch das Ritual zu machen um die Glücksgefühle aus der Vergangenheit wieder entstehen zu lassen. Das ermöglicht dir enorm starke Ressourcen praktisch auf Knopfdruck zur Verfügung zu haben. Wenn du dich energielos, unmotiviert und lustlos fühlst, kannst du das Ritual durchführen und mit voller Energie und positiven Gefühlen deine Vorhaben erledigen.

Ein interessantes Experiment hat der russische Forscher „Iwan Petrowitsch Pawlow“ schon 1905 durchgeführt. Dabei wurde einem Hund Essen angeboten, das bei dem Hund Speichelfluss auslöste. Das ist ein Reflex, der in der Natur des Hundes liegt, er ist also meist angeboren. Jetzt wollte man schauen, ob es möglich ist, diesen Reflex zu übertragen. Dazu ließ man jedes Mal, wenn man dem Hund Essen anbot, eine Glocke ertönen. Nach einer gewissen Zeit reichte es schon aus, nur die Glocke ertönen zu lassen, um einen Speichelfluss beim Hund auszulösen. Durch das Wiederholen wurde also ein neuer Reflex hinzugefügt.

Das gleiche versuchen wir also auch mit dem Anker setzen. Durch ständiges Wiederholen des Rituals beim Erinnern an eine positive, vergangene Situation, wollen wir erreichen, dass es in Kürze ausreicht, nur noch das Ritual auszuüben um die Gefühle aus der positiven Erinnerung zu spüren und uns so in eine kraftvolle und ressourcenreiche Stimmung zu versetzen.